[LinuxOB] Überwachungsstaat , Piratenpartei

Michael Helmrich m.helmrich at gmx.de
Di Feb 17 19:20:54 CET 2009


Lieber Josef,

Ich glaube Du weißt nicht wovon Du sprichst! Der Vater Staat mit seinem
Machtapparat um den Bürger zu überwachen. Klar, der Vater Staat lässt alle
Daten speichern, über Dich, um Dich und Deine Familie auszuspionieren. Wo
lebt Ihr? Wir leben in einem demokratischen Staat. Der "Machtstaat" den Du
anprangerst bist Du. Du wählst eine Partei und einen Abgeordneten, der für
Dich da "oben" sitzt und Gesetze festlegt. Wir als Bürger haben nicht nur
Rechte sondern auch Pflichten, die für ein harmonisches Zusammenleben eines
derartigen Staatsgebildes notwendig sind. Was würde passieren, wenn es keine
Regeln geben würde? Werfe mal einen Blick nach Somalia. Daten, die erhoben
werden, dürfen und werden auch noch unter gewissen Vorbehalten
weiterverwendet. Was die Justiz darf, ist konkret festgehalten und
reglementiert. Euer Augenmerk sollte viel lieber auf private Institutionen
gerichtet werden. Weißt Du eigentlich wie langeDeine Bank die Daten von Dir
speichert? Wo und wann Du Geld abholen gehst? Ach ja, und dass in diesem
Zuammenhang auch noch ein Bild festgehalten wird, ist Dir doch sicherlich
auch klar, oder? Wenn Du mit Deiner EC-Karte an der Tankstelle bezahlst,
hinterlässt Du auch ein wunderbares Bild von Dir? Deine Payback-Karte ist
ebenfalls wunderbar nachvollziehbar? Usw. usw. Der von Dir genannte Staat
speichert da noch am wenigsten. Die Banken und diversen Firmen speichern
diese Daten aber freiwillig ohne dass es dazu einen gesetzlichen Zwang gibt.
Und jetzt, wo per Gesetz die Speicherung von Verbindungsdaten für 6 Monate
vorgeschrieben wird, wird überall die totale Panik gemacht. Das die
verschiedensten Provider aber schon eine ganze Zeit lang diese Daten 6
Monate gespeichert hatten, interessiert keinen. Dein Argument mit den
Terroristen mag ja ziehen, aber wie viele Terroristen laufen hier rum?
Siehst Du, also scheint unsere Gesetzgebung doch auf dem richtigen Wege zu
sein, oder? Muss es erst zu einem Anschlag kommen, wenn ich vorher
Möglichkeiten habe, dieses zu verhindern? Und noch mal, ich habe nichts zu
verbergen, ich habe keine Probleme damit, wenn ich weiß, dass bestimmte
Daten von mir festgehalten werden? Soll man doch nachvollziehen mit wem ich
gesprochen habe, und? Was hat man davon? Den Inhalt des Gespräches geht doch
keiner? Ok, ich lasse es jetzt.

Michael

> -----Ursprüngliche Nachricht-----
> Von: linuxob-bounces at lists.popob.de 
> [mailto:linuxob-bounces at lists.popob.de] Im Auftrag von Josef 
> Zimmermann
> Gesendet: Dienstag, 17. Februar 2009 18:46
> An: LinuxOB at lists.popob.de
> Betreff: Re: [LinuxOB] Überwachungsstaat , Piratenpartei
> 
> Hallo
> 
> Du hast es offensichtlich immer noch nicht verstanden. Zur 
> Bekämpfung von Terroristen oder Kriminellen ist die 
> Speicherung der Verbindungsdaten absolut nutzlos. Allerdings 
> ist sie ein perfektes Instrument zur Überwachung der Bürger. 
> 
> Oder, um bei Deinem Beispiel zu bleiben, man kann 
> Kfz-Kennzeichen auch fälschen oder gleich einen PKW stehlen. 
> Und schon läuft die tolle Überwachung ins Leere. Und genau 
> das ist es was Terroristen oder Schwerkriminelle machen. 
> Also was soll diese Leute davon abhalten, das gleiche im 
> Internet zu tun?
> 
> Wenn Du einen sicheren EMail Verkehr haben willst, dann muss 
> Du Signaturen und Verschlüsselungen einführen. Aber auch das 
> nützt Dir herzlich wenig, wenn Du Deine Signatur und Deinen 
> Schlüssel auf einem unsicheren Rechner liegen hast. 
> 
> Die Frage die Du Dir einmal stellen solltest, ist doch, wie 
> weit traust Du diesem Staat über den Weg? Ich will damit 
> nicht sagen, daß er böse ist, sondern das er häufig genug 
> andere Interessen vertritt als die Interessen seiner Bürger. 
> Und dann solltest Du Dir einmal überlegen, was ein 
> Machtapparat mit derartigen Gesetzen anstellen kann, um seine 
> Bürger zu bespitzeln und mundtot zu machen. Vielleicht fehlt 
> Dir einfach die Phantasie oder die Erfahrungen mit diesem 
> Staat um den nötigen kritischen Abstand wahren zu können. 
> 
> Und was das Thema Piratenpartei betrifft, verstehe ich nicht 
> weshalb Du so giftig reagierst. Sicherlich hat politische 
> Agitation hier in diesem Mailforum nichts verloren. Auf der 
> anderen Seite geht es um ein höchst demokratische Anliegen, 
> nämlich einer Partei überhaupt erst einmal mal die 
> Möglichkeit zu geben sich zu Wahl stellen zu lassen. Das hat 
> mit der Unterstützung für die Piratenpartei zunächst nichts 
> zu tun. Auf der anderen Seite muss man sich schon fragen, wie 
> viele Stimmen diese Partei gewinnen kann, wenn sie noch nicht 
> einmal genügen Unterschriften für ihr Zulassung zur Wahl 
> zusammen bekommt. Aber das nur am Rande.
> 
> Grüße
> 
> Josef
> 
>   
> 
> 
> 
> Am Dienstag, 17. Februar 2009 17:28:25 schrieb Michael Helmrich:
> > Hey,
> >
> > Da ist absoluter Blödsinn, man geht über einen ausländischen Server 
> > und blabla ...
> > Weil ja auch im Ausland nichts gespeichert wird. Wenn ich über 
> > Anonymisierungsdienste bzw. -proxy gehe, dann hast Du 
> recht. Ansonsten 
> > sind solche Dinge sehr wohl zu ermitteln. Aber lasst mal, 
> wichtig ist, 
> > dass der Bürger geschützt wird und alles unbedingt anonym bleiben 
> > muss. Ich weiß nicht, wer Euch einen Floh ins Ohr setzt 
> hinsichtlich Überwachungsstaat.
> > Ach so, bitte vergesst nicht, Eure Nummernschilder vom Auto 
> > abzuschrauben, wenn Ihr durch die Stadt fahrt. Ihr seid 
> nicht mehr anonym damit!
> >
> > > -----Ursprüngliche Nachricht-----
> > > Von: linuxob-bounces at lists.popob.de
> > > [mailto:linuxob-bounces at lists.popob.de] Im Auftrag von Josef 
> > > Zimmermann
> > > Gesendet: Dienstag, 17. Februar 2009 16:35
> > > An: LinuxOB at lists.popob.de
> > > Betreff: Re: [LinuxOB] Überwachungsstaat , Piratenpartei
> > >
> > > Hallo
> > >
> > > das ist absoluter Unsinn. Die einzigen Verbindungsdaten die man 
> > > damit sicher nachvollziehen kann, sind die von Dir zu Deinem 
> > > Mailserver. Wenn der Absender im Ausland sitzt und mit einer 
> > > gefakten Mailadresse arbeitet, ist das alles für die 
> Tonne. Es geht 
> > > hier eben nicht um die Aufklärung oder Unterbindung von 
> Straftaten 
> > > sondern darum, das dieser Staat seine Bürger 
> ausspionieren will. Und 
> > > zu nichts anderem taugen diese Gesetze.
> > >
> > > Wer immer noch nicht verstanden hat wie dieser Staat tickt, der 
> > > sollte sich nur noch einmal die Ereignisse rund um den G8-Gipfel 
> > > vergegenwärtigen.
> > >
> > > Orwel ist gegen das was unser Staat mit uns Bürgern abzieht ein 
> > > blasse Seifenopfer.
> > >
> > > --
> > > Mit freundlichen Grüßen
> > >
> > > Josef Zimmermann
> > >
> > >
> > > Ing.-Büro J. Zimmermann VDI
> > > Im Wilmkesfeld 19d
> > > 46236 Bottrop
> > >
> > > Tel: 02041 262304
> > > Mobil: 0172 2808859
> > > Mail: ib-zimmermann at ish.de
> > >
> > > Am Dienstag, 17. Februar 2009 16:16:05 schrieb Michael Helmrich:
> > > > Hey,
> > > >
> > > > Siehst Du! Genau das ist es was ich sage! Wenn man dazu keine 
> > > > Daten festhält, sprich die Verbindungsdaten ohne Inhalte, wird
> > >
> > > Dir so etwas
> > >
> > > > demnächst öfters passieren, denn man kann die Dinge nicht mehr 
> > > > aufklären, wenn man derartige Daten nicht festhält. Aber
> > >
> > > man will es
> > >
> > > > ja anscheinend so.
> > > >
> > > > Gruß,
> > > >
> > > > Michael
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